1. Zufall
Das Dach über dem Bergwerksstollen war lange Zeit völlig kaputt. Verschiedenste Baufirmen die sich den Zustand des Daches angesehen haben, haben alle dankend abgelehnt. „Hier lassen wir keinen unserer Leute rein“, hieß es immer wieder. Wir wussten nicht was wir tun sollten, denn wenn das Dach vor die hintere Giebelwand gefallen wäre, würde der Mittelbalken die vordere Giebelwand auf die Straße schieben und wohlmöglich die ganze Scheune einstürzen. Wir waren einfach rat- und hilflos.
An einer wunderschönen Sommernacht saßen wir hinten im Garten und genossen den klaren Sternenhimmel.
Irgendwann hörten wir ein lautes Krachen und die ersten Dachziegel fielen runter. Wir wussten vor Aufregung nicht was wir tun sollten. Aber eigentlich konnten wir auch nichts tun. Nach und nach ertönte der nächste Knall und immer mehr Ziegel stürzten herab. Es dauerte über 12 Stunden bis sich das Dach selbst abgebaut hatte.
Passiert ist zum Glück nichts. Alle Balken sind so gerutscht, dass sie in den Fachwerköffnungen stecken blieben. Es sah aus wie ein großes Mikadospiel und wie durch ein wunder blieb die Scheune nahezu unversehrt stehen.
2. Zufall
Im Treppenhaus in der ersten Etage waren zwei Deckenbalken völlig marode und kaputt und die Staken wurden nur noch von Stroh und Lehm gehalten. Etwa 1qm der Decke waren „frei schwebend“. Um die Deckenbalken reparieren zu können musste das Stück entfernt werden. Aber Vorsicht war geboten, denn das Stück Decke wog mindestens 100 Kilo und niemand will von so einem Stück erschlagen werden.
Jedoch war das Lehm-Strohgeflecht noch so fest verankert dass es sich nicht abschlagen lies. Weder mit dem Hammer dagegen schlagen noch von oben mit den Beinen dagegen drücken änderte etwas. Ines wurde sogar mutig hing sich einfach an das Stück Decke aber auch das half nicht. Es saß einfach fest und sie gab auf. Beide arbeiteten darauf hin an einer Natursteinwand in einem anderen Zimmer.
Kurze zeit später ertönte ein lautes Krachen und alles wackelte. Als wir daraufhin nachsahen wo genau das Krachen her kam sahen wir beide dass das Deckenstück sich von alleine gelöst hatte und runterfiel.
3.Zufall
Im ältesten Zimmer des Hauses arbeiteten wir an der oben erwähnten Natursteinwand.
Die Deckenbalken waren abgestützt und ich war dabei einen Teil von der Wand heraus zu nehmen. Sie war nass und musste dringend erneuert werden. Nach ein paar Stunden konnte ich dann einen etwa einen Meter breiten Streifen heraus nehmen. Ines war der Meinung, dass sie die Wand schon kippen sehen und mich darunter liegen sehen würde. Alles Quatsch dachte ich natürlich. Die Wand stand schon Jahrhunderte zuvor sicher und fest. Wir machten beide eine Pause und berieten uns wie wir denn weiter vorgehen würden und in diesen Moment stürzte die Natursteinwand ein.
4.Zufall
Zu diesem Zeitpunkt stand die alte Käserei noch. Man konnte den Zustand nur schwer einschätzen, da der Dachboden voll Müll war und man den Fußboden kaum erkennen konnte.
In einer Ecke stand ein alter Kanonenofen rum. Der Ofen war noch ganz und wir wollten ihn behalten um ihn später auch nutzen zu können. Unser Freund Harald (wiegt mindestens 100 Kilo) war gekommen um uns beim tragen zu helfen. Elegant wie eine Elfe tänzelt er mit dem schweren Ofen über den Boden.
Ein paar Wochen später musste die Käserei abgerissen werden, da sie direkt an der Straße stand und die Sicherheit der Fußgänger nicht gewährleistet werden konnte. Wie bei jedem Abriss fingen wir mit dem Dach an. Mein erster Schritt auf dem Dachboden ging aber direkt ins Leere. Ich war bis zum Knie verschwunden. Mein erster Gedanke war in dem Moment nur: “Harald mit dem Ofen”.
Alles nur Zufall? Hatten wir einfach nur Glück? Oder passt hier jemand auf uns auf?